SBZ / DDR

Viele Flüchtlinge und Vertriebene aus den ehemaligen Ostprovinzen sind zunächst in der Sowjetisch besetzten Zone „gestrandet“. Bereits seit 1945 – vor Gründung der DDR (1949) – verließen Tausende das Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) in Richtung West-Berlin oder Westdeutschland. Die Gründe für das Verlassen der SBZ bzw. DDR waren vielfältig.

Von den vor dem Bau der Berliner Mauer Geflüchteten gaben 56 % politische Gründe an, darunter mit 29 % als am häufigsten genanntem Grund ihre „Ablehnung politischer Betätigung“ oder „Ablehnung von Spitzeldiensten“ sowie „Gewissensnotstände und Einschränkung von Grundrechten“. Es folgten mit 15 % persönliche oder familiäre Gründe, mit 13 % wirtschaftliche Gründe, meistens waren dies die „Zwangskollektivierung“ und „Verstaatlichung“, 10 % gaben den Wunsch nach besseren Einkommens- oder Wohnverhältnissen an.

Die Motive blieben bis in die letzten Jahre der DDR ähnlich. Eine Flucht aus der DDR war bis zum Mauerbau 1961 über Berlin möglich, weil der Personenverkehr zwischen Ost- und West-Berlin „weitgehend unkontrolliert“ ablief. In der Zeit zwischen 1945 und 1960, vor dem Mauerbau, sind 878 Flüchtlinge aus der SBZ/DDR in den Altgemeinden aufgenommen worden. Oftmals handelte es sich um die Zusammenführung von Familien.

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